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Schneller zum Notfallort dank Advanced Mobile Location (AML)

Eine neue Technik erlaubt es den Rettungskräften in der Leitstelle, den Standort eines Hilfesuchenden schon allein aufgrund des Anrufs zu lokalisieren. Das spart wertvolle Zeit im Notfall.

Wer im Landkreis Esslingen den Notruf 112 wählt, erreicht die Integrierte Leitstelle Esslingen (ILS). Die ILS Esslingen wird gemeinsam von der Feuerwehr der Stadt Esslingen (im Auftrag des Landkreises) und der DRK Rettungsdienst Esslingen-Nürtingen gGmbH betrieben. Die 55 Leitstellendisponenten können seit Montag auf eine neue Technologie – Advanced Mobile Location (AML) beim Notruf zurückgreifen. Deutschlandweit bringt diese Technologie genaue Standortinformationen von Smartphones zu den Leitstellen. Bei Notrufen aus dem Mobilfunknetz wird der genaue Unglücksort automatisch an die Rettungsleitstelle übermittelt - bis auf wenige Meter genau. Der große Vorteil: insbesondere in Situationen, in denen Hilfesuchende den Notfallort nicht genau beschreiben können, spart die neue Technik wertvolle Zeit. Die Smartphone-Nutzer müssen sich für die Aktivierung von AML keine App installieren oder anderweitig aktiv werden. Wird die Notrufnummer 112 gewählt, werden die Standortdienste im Smartphone automatisch aktiviert und direkt an die zuständige Leitstelle übermittelt. Die Disponenten sehen dann auf einer Karte den aktuellen Standort des Anrufers.

Die Übermittlung der Standortdaten wird von allen Smartphones mit Android OS 4.0 und höher unterstützt, sofern die Google Play Services installiert sind. Der Standort beim Absetzen des Notrufes über die Notrufnummer 112 wird für 30 Minuten in der Leitstelle Esslingen angezeigt und danach automatisch gelöscht. Eine Arbeitsgruppe der Datenschutzkonferenz, einem Gremium der unabhängigen deutschen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder, hat das Konzept ausgiebig geprüft. 

Als eine der ersten Leitstellen in Baden-Württemberg freuen wir uns diese neue Technologie testen und einsetzen zu können. Vor allem in Regionen wie z.B. die Naherholungsgebiete auf der Schwäbischen Alb ermöglicht dieses System eine punktgenaue Ortung des Notfallortes. Die empfangenen Koordinaten können der Besatzung direkt in deren Navigationssystem gesendet werden. Hierdurch wird die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes deutlich verkürzt. Wenn andere Fachdienste benötigt werden, können diese ebenfalls zielgenau hinzualarmiert werden. Dies betrifft zum Beispiel Einsatzkräfte der Bergwacht oder einen Rettungshubschrauber.

Bei ersten Notrufen konnte bereits erfolgreich der Standort ermittelt werden und somit schnellstmögliche Hilfe entsandt werden.

Text: LAN/WUC
Bildnachweis: Convexis GmbH rescuetrack

Stuttgarter Zeitung (31.10.2019): www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.esslingen-wenn-es-klingelt-ist-die-rettung-schon-nah.fc981eff-f760-4be8-91b9-18a147a0a55e.html